Montag, 25. März 2013

Die ganze Story: Es begann im September... Teil 1/5

Die ganze Geschichte rund um das Gerichtsverfahren in Hamburg, in 5 Teilen


Vorwort


Herr RA Augustin verwies in einem Kommentar zu meiner gekürzten Version desBerichts vom Gerichtstag auf den Umstand hin, dass dort einige Dinge weggelassen seien.
Das liegt in der Natur eines Kurzberichts
.
Gerne stelle ich die relevanten Dinge aus seinem Kommentar in der schon angekündigten langen Version etwas deutlicher heraus.

In Bezug auf die angemeldeten Zweifel an der Glaubwürdigkeit meiner Versprechen, ich hätte im 100.000-Post ja zugesagt, ich würde nicht weiter über 10WBC schreiben möchte ich gerne anmerken, dass diese Ankündigung galt, wenn – Zitat: "Solange ihr meinen (Weg) nicht weiter kreuzt."

Mit dem Antrag auf Einstweilige Verfügung haben sie mich von meiner freiwilligen Selbstverpflichtung entbunden. 


Aber ich möchte sie dahingehend beruhigen. Das soll es dann mit der Berichterstattung hier wirklich erst Mal gewesen sein. So lange ich von ihnen nichts weiter höre, sehe ich auch keinen Grund zu weiteren Berichten über sie und was sie tun…



"Das Recht ist eine Kunst, gut und gleich"
Inschrift am Landgericht Hamburg


Es begann irgendwann im September 2012. 

Wenn man der Anzeige von Facebook trauen darf, ist das jenes Datum, an dem sich in meiner Facebook-Gruppe Michael Augustin, der Rechtsanwalt der Social Media Interactive GmbH, das ist die Betreiberfirma von 10wbc anmeldete.

Offenbar mit dem Ziel, in unserer geschlossenen Gruppe verwertbare Informationen zu sammeln, die eine Abmahnung rechtfertigen könnten. Am eigentlichen Austausch zum Thema Abnehmen beteiligte er sich jedenfalls nicht.

Offensichtlich verteidigt die Firma ihre Rechte recht konsequent, denn ein anderer Anwalt hat speziell für diesen Zweck sogar eine eigene Internetseite gebaut:
Link zur angesprochenen Webseite, Stand 17.03.2013
(Anmerkung: Ich kenne den Anwalt nicht, hatte keinen Kontakt und weiss daher nichts über die Qualität der dort angebotenen Beratung...)


Das Sammeln von Informationen war sicher ein gehöriger Aufwand, denn in unserer sehr aktiven Gruppe gibt es täglich sehr viel zu lesen.

Mitte Dezember 2012 tauchten dann in unserer Gruppe auf einmal vermehrt Posts und Links zu Original-Material des 10wbc-Programmes auf. 
In der Regel reagieren die Admins der Facebook-Gruppe immer sehr schnell auf so etwas, Links und Dateien waren normalerweise innerhalb von 24 Stunden, oft viel schneller wieder nach einem Hinweis der Admins von den Autoren selbst entfernt worden. 
Wir achten das Urheberrecht.

Dennoch sorgte diese kuriose massive Anhäufung für einen eigenen Beitrag zu diesem Thema, in dem unsere Anna deutlich aufforderte, das künftig zu lassen und das alles Material, das jetzt noch da sei und dem Urheberrecht unterliege umgehend von den Autoren zu entfernen sei.

Das war am 16.12.2012(!).

Admin-Post vom 16.12.2012


Am 19.12.2012(!) verfasste der Rechtsanwalt Michael Augustin dann ein paar Abmahnungen, nach meinen Erkenntnissen waren es je eine an 2 Gruppenmitglieder und eine an mich.

Der Versand des Originals meiner Abmahnung erfolgte an eine falsche Postadresse (mir unverständlich warum, ich war ja mit meinen richtigen bei 10wbc angemeldet und dort wohl bekannt). Die beiden vorab per Mail versandten Kopien landeten automatisch in meinem Junk-Ordner.
Das wundert mich nicht, da es immer wieder Spammails gibt, die mit dem Wort Anwalt oder Abmahnung um Aufmerksamkeit heischen.

Diese beiden Umstände waren insofern nicht gerade hilfreich, da er eine extrem kurze Frist bis zum 28.12.2012 gesetzt hat. Schöne Weihnachten auch...

Das war ziemlich ärgerlich, denn in diesen Weihnachts-Tagen ist es natürlich nicht besonders leicht, einen Anwalt zu finden, der einen gut beraten kann. Ob das Kalkül war? Vielleicht. Man weiss es nicht.

Mein Glück war, dass wir am zweiten Weihnachtsfeiertag einen Anwalt bei uns als Frühstücksgast hatten. Der schaute sich das an und empfahl mir aus seiner grossen Kanzlei einen guten Fachanwalt.

Der wiederum sah sich das dann ebenfalls kurz an und schrieb dann eine kurze Notiz an Herrn Augustin, dass wir Anfang Januar entsprechend antworten würden.

Dementsprechend hatte ich dann etwas mehr Zeit, mich mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen:


Vorgeworfen wurden mir
- Die Verletzung von Markenrechten. 

Unter anderem Verlinkungen und hochgeladene Dateien in der Facebook-Gruppe, welche zum guten Teil gar nicht von mir selbst vorgenommen waren.
Hier gab RA Augustin an, die Wortmarke 10WBC sei bereits am 07.09.2011 angemeldet.

 - Ich würde Beihilfe zur Urheberrechtsverletzungen leisten, weil in meinem Blog eine Anleitung zum Download von Videos veröffentlicht sei.

- Das Offline-Erfolgstool wurde moniert

 - Die Fotos und Videos vom Powerday seien zu entfernen

 - Ich würde das Programm von 10wbc unlauter nachahmen
(Darauf gehe ich später noch näher ein)

 - Wettbewerbsverletzungen: Ich würde die Marke 10WBC bzw BodyChange verunglimpfen

 - Auf meiner Seite kilokegeln.de würde ein Impressum fehlen

Was Unsinn ist, denn eine Seite, die sich so deutlich im Aufbau befindet bedarf gar kein Impressum. 

Ich sollte eine Unterlassungserklärung unterschreiben, in der unter anderem Zitat : "... einer Vertragsstrafe von 5.100 EURO (in Worten zwanzigtausend Euro)" gefordert wurden, falls ich die o.g. Vorwürfe nicht aus der Welt schaffe und nicht dafür sorgen würde, es käme wieder vor.

Mit etwas mehr Zeit hatte ich dann die Möglichkeit zu recherchieren.

Die Behauptung, die Marke sei am 07.09.2011 angemeldet stellte sich als unwahr heraus.
Während der Recherche auf der DPMA-Seite fielen auch weitere Dinge auf, so wurden zwar Anträge auf verschiedene Wortmarken gestellt, diese standen aber teilweise als abgelehnt oder zurückgenommen in deren Marken-Datenbank.
Screenshot 10WBC Markenanmeldung vom 07.09.2012
Anmelder: RA Michael Augustin, München


Besonders ärgerte mich die Verwendung des Erfolgstools gegen mich, das ihnen ja einmal geschätzte 600 zahlende Kunden erhalten hatte, als es bei einigen über einen Zeitraum von mindestens 7 Wochen (...von 10!) nicht funktionierte.

Aber dann kam etwas heraus, das mich wirklich maßlos ärgerte:
Als ich mich mit dem Vorwurf gegen die Anleitung zum Videodownload beschäftigte stellte ich fest, dass die Social Media Interactive GmbH nachträglich für ihre Service 10wbc die Allgemeinen Geschäftsbedingungen stillschweigend verändert hatte. Ohne mich oder irgendeinen anderen Teilnehmer von dem ich wüsste, darüber je zu informieren. 


Mir kam der Verdacht, dass sie darauf vertrauten, ich würde das nicht bemerken, denn wer liest schon das Kleingedruckte genau bzw versteht es und wer vergleicht die AGB, die man im Zuge der Anmeldung ja mitgeschickt bekommt mit den dann aktuellen!? 

Ich. 

Heraus kam:
Zum Zeitpunkt meiner Anmeldung bei dem Programm war das Erstellen einer Kopie für eigene Zwecke noch erlaubt! 
Da die Änderung stillschweigend erfolgte und ich dem nicht zugestimmt hatte, galt das für mich dementsprechend auch. Und ebenso für viele andere Teilnehmer, die in meiner Zeit mit mir und davor angefangen haben.
Möglicherweise war das ein Versehen, diese Vorwürfe aufgrund der neuen AGBs, aber ärgerlich war das allemal.


Zu den anderen Dingen beriet ich mich dann eingehend mit meinem Anwalt und ich denke der Rechtskram würde Euch langweilen, aber die Vorwürfe insgesamt erschienen uns als haltlos, weshalb wir dann auch mit Schreiben Anfang Januar das Ganze zurückgewiesen haben.

Wohlgemerkt nicht ohne ein Entgegenkommen in der einen oder anderen Sache zu signalisieren, auch wenn das nach unserer Meinung gar nicht nötig gewesen wäre. 

Da ich dann eine Weile nichts weiter hörte, ging ich davon aus, die Sache sei damit erledigt. 

Ein Irrtum, wie sich herausstellen sollte...

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