Mittwoch, 12. August 2015

Vom Normalgewichts-Dilemma


Zurecht GerüKKt
Das Dilemma mit dem Normalgewicht
... es ist, was Du draus machst






Heute gleich ins Thema:

Das ist KK - vor allem
KK richtet sich an Übergewichtige, die genug von ihrem ungesunden Ballast haben.
Die einen Weg suchen, der funktioniert, möglichst effizient und gesund ist.


Wir verzichten auf teure Hilfmittel wie Pillchen und Pülverchen oder Wirkstoff freie Globuli.
Wir setzen darauf, die richtigen Lebensmittel zum richtigen Zeitpunkt zu verwenden, und

die ungünstigen zu meiden. Zumindest an 6 Tagen in der Woche.

Die Folge daraus ist, dass aktuell heute - während ich das schreibe - inzwischen 
114 unserer Mitglieder von der Verbesserung ihrer Blutwerte berichten konnten und teilweise die Ärzte sehr verwundert waren, wie so etwas möglich ist. 

Meine Lieblingsgeschichte ist die von dem Arzt, der sogar einen zweiten Labortest machen liess, weil er an einen Fehler bei der Auswertung glaubte - so gute Werte könnten unmöglich richtig sein. Doch. Das waren sie. Auch beim zweiten Mal.

Und die Mitglieder nehmen ab. 
Traditionell schreiben einige stolz am Wiegetag über ihre Erfolge. 
Und wenn sie ein Teilziel oder ihr Wunschgewicht erreicht haben, dann zeigen sie uns teilweise unglaubliche Vorher-Nachher-Fotos. 
Auf denen dann regelmässig ein jünger wirkender Mensch mit einer sichtbar positiveren Ausstrahlung zu sehen ist. Jemand, dem das Leben wieder mehr Freude bereitet. 
Der mehr Energie hat. Und dem man das auch ansieht.


Das ist KK - auch
Gelegentlich bewerben sich in unsere Facebookgruppe auch Menschen, die eigentlich ziemlich normalgewichtig aussehen. 
Jetzt kann man sich fragen: 
"Was wollen die eigentlich in einer Abnehmgruppe? Wieso nehmt Ihr die überhaupt auf? Die brauchen das doch gar nicht...?"

Ja stimmt. Und aber auch wieder nicht. 

Abnehmen brauchen sie nicht. 
Aber etwas über gesundes Essen und Futterfallen zu lernen - schadet niemandem. 

"Ja, aber... werden die dann nicht zu dünn?"
Interessanterweise geht das bei KK im Prinzip nicht. 

Nicht, wenn man es so anwendet wie im Konzept vorgesehen. Irgendwann ist Stopp. 
Dazu weiter unten dann mehr.


Manchmal hakt es eben - das Plateau
Unterbrochen wird der stete Weg nach unten gelegentlich von einem kleinen Plateau, bei dem sich das Gewicht ein paar Wochen nacheinander hartnäckig auf der gleichen Zahl hält. 

Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben und muss man sich im einzelnen anschauen, was da genau passiert ist. 

Ich habe da mittlerweile schon ein bisschen Übung, vorgestern hat sich z.B. jemand bei mir 
gemeldet mit ein paar Wochenergebnissen und wo irgendwann dazwischen dann das gefürchtete Plateau eingetreten ist. 

Ich konnte in dem Fall aus den Ergebnissen von fünf Monaten auf den Tag genau sagen, wann etwas geschehen ist, dass es ausgelöst hat. 
So konnten wir den möglichen Grund herausfinden und können jetzt etwas dagegen tun.

Ich will da gar nicht so sehr langweilig ins Detail gehen, aber die drei häufigsten Gründe kann ich hier gerne nennen: 

- Hungern 
- Auslassen des Pausentages 
- und Alkohol. 

Wobei das hungern oftmals gar keine Absicht war - sondern oft mit schlechter Vorbereitung, Stress am Arbeitsplatz oder sonstigen aussergewöhnlichen Ereignissen zu tun hat.

Erfreulicherweise ist das fast nie mehr falscher Ehrgeiz, das haben wir wohl zwischenzeitlich hinreichend genug besprochen, dass das nicht mehr vorkommt.




So gesehen ist falsch gesehen
Jetzt ist es so, dass sich ab und zu Menschen, die im Normalgewicht ankommen oder sich laut BMI-Rechner schon darin befinden ihre Werte anschauen und sehen: 
"Mist, da geht nichts mehr."

Der erste Verdacht: Plateau. 
Und dann wird gehadert, man ist frustriert und unzufrieden.
Und man weiss ja: Je näher man am Normalgewicht ist, desto langsamer geht es. 
Wenn man im Normalgewicht ist sowieso. 
Aber weil es ein Plateau ist, muss es ja irgendwie weiter gehen 
und die dann meistgestellte Frage ist:
 "Was kann ich tun, damit es weiter geht!? Nico, hilf!"



Die beiden Wohlfühlgewichte und ein Ziel
Das eine Wohlfühlgewicht ist das, das irgendwie jeder kennt. 
Im wahrsten Sinne des Wortes: Das Gewicht, mit dem Du Dich am wohlsten fühlst.

Dann gibt es aber eben noch das Wohlfühlgewicht Nr. 2.
Das ist das bei dem sich Euer Körper am wohlsten fühlt.

Das ist der Punkt, an dem es stoppt, von dem ich oben sprach.

Wenn die beiden nun ähnlich oder idealerweise im Einklang sind, dann ist alles gut.
Ziel erreicht. Super. Und man kann über das Gewicht halten nachdenken.


Aber gelegentlich ist das nicht der Fall. Da will der Kopf anders als der Körper.
In den Einzelunterhaltungen fragte ich dann immer, wie die Leute auf ihren Zielwert gekommen sind. 
Viel zu oft bekomme ich dann die Antwort: 

"Ja, keine Ahnung, das ist halt die Zahl die ich mir als Ziel gesetzt habe."
Rückfrage: "Woran machst Du die denn fest!?"

Hier gibt es dann verschiedene Antworten. 
Manchmal ist sie einfach frei aus der blauen Luft gegriffen. 
Manchmal ist sie aus einer Zeit, in der man noch einen jugendlichen Körper hatte (der wohlgemerkt einfach anders ist - das muss man akzeptieren). 
Manchmal ist es noch irgendwo nocht ein winzig kleines lästiges Pölsterchen, das noch weg soll. 
Manchmal will man eine definierte Figur.
Manchmal will man so aussehen sie die xy auf dem Starmagazin-Frontblatt.

Und manchmal ist es leider eben auch einfach nur der Pupillenknick-Effekt (siehe dort untere Abbildung und den Text dazu).


Nico hilft. Aber anders.

Der erste Rat:
Erstmal entspannen. Entstresst Euch. 
Schreibt den Frust auf ein Papier, zerknüllt es, werft den Knollen an die Wand.
Brüllt ihn in den Wald und wenn der zu belebt ist, dann macht das im Auto.
Aber werdet das los. 
Stress ist nicht des Abnehmenden Freund. 
Und wenn man sich in etwas verrennt, dann stresst das. 
Und man merkt, wie sich manche stressen, wenn man nur aufmerksam die Kommentare liest.

Der zweite Rat
Überprüft das Ziel. Wenn es eine Zahl ist, die frei erfunden und ohne vernünftigen sachlichen Hintergrund ist - überdenkt das.

Der dritte Rat: 
Ihr könnt nicht wirklich gegen das Wohlfühlgewicht des Körpers ankämpfen.
Selbst wenn Ihr einen kleinen Schlenker nach unten schafft wird das sehr viel Energie kosten. Und mit grosser Wahrscheinlichkeit wird der Körper dagegen steuern.

Ja, Ihr könnt nochmal runter. Aber das ist höchstwahrscheinlich nicht gesund. Es gibt dann ja die mit dem besonders festen Willen, die dann meinen, z.B. zu LowCarb zu wechseln oder zu anderen Hilfsmittel greifen wollen. Ich halte das für sehr unklug, denn mit einer gesunden Abnahme von Speicherfett hat das nicht mehr zu tun. Und die Abnahme von Muskelmasse ist das letzte, was sinnvoll ist. Aber genau darauf läuft es hinaus.

Der vierte Rat: 
Wenn Ihr noch irgendwo ein charmantes Miniröllchen habt oder eine Stelle noch nicht so ist, wie Ihr sie Euch vorstellt, dann gibt es nur eine einzige vernünftige Möglichkeit: 
Trainiert die entsprechenden Muskelgruppen. Am besten mit einem ehrlichen Trainer, der Euch die Übungen zeigen kann - ohne Euch gleich mit irgendwelchen Shakes zu überschütten.

Der fünfte Rat: 
Vergesst das Magazin-Cover. Über 98% der Abbildungen auf und in Magazinen sind gephotoshopped. Das ist nicht das wahre Leben. Das kann nicht Euer Vorbild sein. 
Auch wenn das mittlerweile doch relativ vielen klar ist gibt es noch immer - vor allem Frauen - die das nicht auseinander halten können.  

Der sechste Rat: 
Der schwierigste. Ich weiss. 
Ihr lieben Damen - ich kann das nicht ändern - diese Kurve müsst ihr selbst bekommen: 

Ihr seid zu oft zu streng zu Euch und liegt manchmal mit Euren Wünschen weit über dem, was Euer Körper gesund und sinnvoll leisten kann. 
So wie in dem Pupillenknick-Experiment sich 100 von 100 Frauen falsch eingeschätzt haben - da muss was dran sein. Und vermutlich betrifft das auch viele von Euch. 
Der schlechteste Ratgeber, wann Schluss ist - ist Euer Spiegelbild.

Nehmt Euch einen ehrlichen Menschen Eures Vertrauens zur Hilfe. 
Lasst andere urteilen, die das können. 
Nicht die Omma, die seit dem Krieg immer noch denkt, dass man was auf den Rippen braucht. Nicht die neidische Kollegin, die selbst mit den Kilos zu kämpfen hat und sich wundert, warum die tägliche Tüte Haribo auf die Hüften geht, wo doch kein Fett drin ist. 
Und die Euch gerne wieder drüber sehen will...

Wählt das klug.
Ziemlich sicher werden diese lieben Menschen aus Eurem Umfeld ehrlich sagen, dass es gut ist, wenn Ihr im Normalgewicht angekommen seid.


Das ist einer dieser ganz grossen Unterschiede zu Benzin. 

Beim Gewicht ist normal super. (Was ein KKalauer, sorry...)
Und jetzt kommt das schwierige.
Akzeptiert das doch.
Die meinen es gut mit Euch...



Ist es deshalb?!

Ich kann mir vorstellen, dass für einige das Erreichen eines Zieles, auf das man einen langen Zeitraum hingearbeitet hat manchmal ein bisschen kompliziert für den Kopf ist.

Da ist die Gemeinschaft der anderen, da ist das, was man lernt, da sind die leckeren Rezepte... Und auf einmal ist man da, wo man hin wollte und muss das alles aufgeben?

Nein! Wieso? 

Alles Wertvolle, was Ihr in dieser Zeit gelernt und mitbekommen habt - gebt das doch weiter. Zurück an die Gemeinschaft. An die Neuen. 

So wie Ihr damals zu uns gekommen seid, ratsuchend und unsicher kommen doch täglich Neue hinzu. Mit den gleichen Unsicherheiten...

Gebt denen Halt. Ratschläge. Tipps. Wissen. Sicherheit.

Das ist doch eine sehr schöne Aufgabe. 
Und ein sehr guter Grund, weiter am KK-Ball zu bleiben. 

Im Normalgewicht - mit Freuden.



Bis später.




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