Donnerstag, 13. Oktober 2016

11.000 Euro, 22 Möpse und ein kurzes Leben

KKrank
Ausgemopst 

oder: Wieso man 11.000 Euro lieber verschenkt
Über bedenkliche Zustände und offene Köpfe

Ein regulärer Mopswelpe kostet laut Internet irgendwas zwischen 400 und 500 Euro.
Mit Stammbaum kann das auch ein Vielfaches davon sein, aber bleiben wir mal im unteren Bereich...

Wenn also eine Züchterin 22 Welpen verliert, dann ist das ein Schaden zwischen 8.800 und 11.000 Euro. Nun könnte man meinen, wenn der Verursacher dieses Schadens bekannt ist, sie würde Schadenersatz einfordern. Doch nein. Sie verzichtet lieber. Und bittet den mutmasslichen Verursacher nur, das nicht nochmal zu tun.

Klingt komisch, ist aber so.




Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht, ob ich unter die Hundefreunde gegangen bin oder was hier los ist. Und obwohl ich Hunde tatsächlich ganz gut leiden kann - ist dieser Beitrag bitterer Ernst.

Denn was eigentlich passiert ist, hatten wir heute in den Nachrichten.
Der Tierarzt, der die Welpen und die beiden Muttertiere untersucht hat geht nämlich sehr überzeugt davon aus, dass die neugeborenen Tiere einer Glyphosat-Vergiftung zum Opfer gefallen sind.

Und dafür sprechen 4 Dinge ganz deutlich:

1) Bei den Muttertieren wurde Glyphosat im Blut nachgewiesen und das gar nicht mal so wenig...

2) Die Welpen kamen zum Teil mit offenen Schädeldecken zur Welt.
Was wir ja... moment...
HIER schon mal hatten, nicht wahr?!

3) Zur gleichen Zeit sind im Teich der Züchterin alle Fische und alle Frösche verendet, Tiere, die in allen möglichen Studien schon als besonders anfällig für den unsäglichen Unkrautvernichter sind.


4) Der Landwirt hat eingeräumt, das Mittel in diesem Zeitraum eingesetzt zu haben, ist sich aber keiner Schuld bewusst, denn a) sei das nicht verboten und b) habe er sich an den Sicherheitsabstand von 10 Metern zu bewohnten Grundstücken gehalten.


Der Tierarzt hat keine Zweifel, was die Ursache ist.
Die Züchterin hat keine Zweifel, was die Ursache ist.
Ich habe keine Zweifel, was die Ursache ist.

Und die meisten von Euch, die mit dem Thema vertraut sind, ganz sicher auch nicht mehr.


Aber - die Geschädigte entscheidet sich auf einen Verzicht. Und bittet den Landwirt freundlich, das Mittel nicht mehr einzusetzen. Und möchte bitte gerne anonym bleiben.

Bevor jetzt wieder die Idi... Befürworter des Mittels einen Kritikpunkt wittern:
Der Veterinär ist NICHT anonym, die Glyphosat-Tests liegen als Fotodokument genauso vor wie Bilder der verendeten Welpen mit den offenen Köpfen - die ich Euch hier lieber erspare, Ihr findet sie im Web, falls sie Euch interessieren.


Und wisst Ihr, wieso? Wieso verzichtet jemand auf 11.000 Euro Schadenersatz?
Plus Tierarzt- und Gutachterkosten, wahrscheinlich?

Weil sie Angst hat vor dem Druck der Industrie. Vor den Herstellern. ANGST.


Fassen wir zusammen: 
Nicht nur, dass die Einschüchterung der Konzerne - speziell des einen, der dafür ja besonders bekannt ist - jetzt schon vorbeugende Wirkung entfalten, nein, wir haben auf deutschem Boden erstmals offiziell die gleichen Symptome dokumentiert, die der Dänische Schweinezüchter Ib Pedersen bei seinen Ferkeln schon seit Jahren beobachtet hat.


Und wer glaubt, dass sich dieser Zustand mit dem möglichen wie von mir vor einem halben Jahr schon vorhergesagten Ende von Monsanto - jetzt nach der Übernahme von Bayer ändern wird, der sollte sich einmal die Aussagen des Bayer-Chefs zu Gemüte führen. Das ist das gleiche Geseiere und die gleichen Lügen, die wir nun schon seit Jahren aus der M-Ecke zu hören bekamen.

Und wenn man sich anschaut, wie Bayer Crop Science mit dem deutschen Bauernverband verknüpft ist, dann zweifle ich doch sehr, dass eine Veränderung von selbst kommt.

Im Gegenteil.

Gestern bei Schweinen.
Heute bei Hunden.
Und morgen? Bei uns?


Ich bleibe dabei - es liegt an uns, das zu beenden.

Bis später.


Weiterführende Links:
OE24.at - Darum mussten 22 Mops Welpen sterben
RTLnext - Schlimmer Verdacht Starben 22 Mopswelpen wegen einer Glyphosat-Vergiftung?




Ein PS an die Züchterin falls sie sich hier zufällig selbst ergoogelt oder das hier jemand findet, der sie kennt: Bitte nehmen Sie doch Kontakt zu mir auf, ich verstehe ihren Wunsch nach Anonymität sehr gut, weil ich schon länger an diesem Thema dran bin und sichere Ihnen absolute Diskretion zu. Trotzdem hätte ich Ihnen für meine Arbeit gerne ein paar Fragen gestellt, das würde mir sehr weiterhelfen auf dem Weg, dieses Mistmittel aus unserem Lebensraum zu bekommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Seid nett, wenn Ihr kommentiert und überlegt, was ihr schreibt.
Ich bin ein Freund von freier Meinungsäusserung, behalte mir aber vor, ungefragte Werbung, unfreundliche Äusserungen und irrelevante Kommentare zu löschen. Da ich Euch nicht zwingen will, ein Google-Konto oder ein Blogspot-Konto zu besitzen werde ich alle Kommentare zulassen, um aber Spameinträge durch Bots zu vermeiden nur moderiert veröffentlichen...